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Die Gefahren bei den Spaziergängen im All

10.02.2018 11:30

Die Gefahren bei den Spaziergängen im All
Die Wissenschaftler und Geschwister Dr. Bergita und Dr. Urs Ganse informieren im voll besetzten Gesellschaftsraum des Leopold-Hoesch-Museums die Zuhörer mittels eines kleinen Handbuchs für angehende Raumfahrer (Dürener Zeitung, 10.02.2018)
Düren. „Das kleine Handbuch für angehende Raumfahrer“. Das war der Buchtitel einer Autorenlesung, zu der die Bürgerstiftung Düren in den voll besetzten Gesellschaftsraum des Leopold-Hoesch-Museums in Düren eingeladen hatte.

Es ging, wie schnell klarwurde, keineswegs um Kinderlektüre, sondern um eine sehr flüssig geschriebene, gut verständliche und trotzdem wissenschaftlich anspruchsvolle Veröffentlichung zu Fragen der Raumfahrt: wie etwa um die technische Konstruktion verschiedener Raumfahrzeugtypen, die Auswahl der Raumfahrer, Lenkung, Steuerung und Navigation im Orbit, die Existenzbedingungen der Besatzungen in einer lebensfeindlichen Umgebung sowie auch über bestimmte Grundbegriffe und Lehrsätze der Astronomie. Für die Seriosität des Buches stehen die professionellen Kenntnisse und Erfahrungen der beiden Verfasser.

Die Ärztin Dr. Bergita Ganse hat viele berufliche Kontakte zu nationalen und internationalen Raumfahrtinstitutionen, sie hält derzeit regelmäßig auch Vorlesungen über Weltraummedizin an der RWTH Aachen.

Ihr Bruder, der Weltraumphysiker Dr. Urs Ganse, ist Theoretischer Astrophysiker [!], war als solcher an Hochschulen in verschiedenen Ländern und ist derzeit an der Universität Helsinki tätig.

Wesentliche Inhalte ihres gemeinsamen Buches trugen sie abwechselnd vor, locker in der Form und zwischendurch auch immer wieder mit einem Schuss Humor. Man spürte die Begeisterung für ihre Aufgaben. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Ina Hagenau und David Mirche, dem Duo „Honey & Wood“.

Nach der Lesung nutzten zahlreiche interessierte Zuhörer die Gelegenheit zu weiteren Fragen. Auch dabei ging es noch einmal vertiefend um die Lebensbedingungen im Raumschiff, um psychosoziale Probleme, die Gefahren von „Weltraumspaziergängen“, um Notfalleinsätze an Bord sowie um die Lösung „höchstpersönlicher Bedürfnisse“ der Besatzungsmitglieder.

Schließlich wurden auch Visionen diskutiert, zum Beispiel Erwartungen an den Aufbruch zu weiteren Himmelskörpern innerhalb und vielleicht sogar außerhalb unseres Sonnensystems sowie ganz spekulativ über die Chancen einer „Auswanderung“ von Menschen und den Export strahlenden Materials aus unserem belasteten Erdball.

Als Quintessenz des Abends wurde deutlich: Menschen können auch unter Weltraumbedingungen existieren, in dem Buch wird das detailliert geschildert. Und Weltraumforschung ist noch ein Feld mit großer Zukunft, es verspricht noch manche überraschende Erkenntnis.

Autor: Olschewski