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Die „Düren-Crowd“ soll die Stadt bunter machen

15.07.2017 22:00

Die „Düren-Crowd“ soll die Stadt bunter machen
Mit der ersten Internet-Spendenplattform dieser Art in der Region setzen sich die Stadtwerke Düren für gemeinnützige Projekte ein (Dürener Zeitung, 15.07.2017)
Kreis Düren. Das Wort „Crowdfunding“ war für viele wohl lange nicht mehr als ein modernes Fremdwort. Mittlerweile ist der Begriff, der eine Spendensammelaktion im Internet beschreibt, bekannter. Menschen mit kreativen Ideen und förderwürdigen Projekten können im Netz Unterstützer finden, die sich finanziell an ihrer Aktion beteiligen möchten.

Die Stadtwerke Düren (SWD) unterhalten seit dieser Woche unter dem Motto „Gemeinsam Großes bewegen“ auch eine solche Plattform – die erste dieser Art in der Region/Vereine, Organisationen und Institutionen aus dem Kreis Düren können ihre Projekte auf der Website www.dueren-crowd.de vorstellen und dort unbürokratisch Geldgeber werben.

Bei einem Besuch der Seite kann man sich über die einzelnen Aktionen durch Textbeiträge, Fotos und Videos informieren. „Als regionales Unternehmen erhalten wir viele Spenden- und Sponsoringanfragen. Natürlich möchten wir gerne jedes Projekt unterstützen, aber auch unser Budget ist begrenzt“, erklärt Heinrich Klocke, Geschäftsführer der Stadtwerke, die Idee zur Entstehung. Häufig würden kleinere, aber durchaus attraktive Projekte zudem an bürokratischen Hürden scheitern. Auf Düren-Crowd kann während einer Zeitspanne von maximal 60 Tagen über die Plattform Geld gesammelt werden. Der Mindestbetrag, den ein Unterstützer spenden kann, liegt bei einem Euro. Das Geld wird – bei Bedarf auch anonym – per Kreditkarte, Überweisung oder Vorkasse auf ein Treuhandkonto überwiesen. Belohnt werden die Unterstützer je nach Höhe des gezahlten Betrags mit kleinen Geschenken wie einem Schlüsselanhänger, Gutscheinen oder Gegenleistungen. Kommt die notwendige Projektsumme während des Zeitraums zusammen, wird das Geld an die Initiatoren überwiesen; wird der Betrag nicht erreicht, erhalten die Spender automatisch alles zurück.

Fünf Teilnehmer starteten parallel mit der Eröffnung der Seite ihr Crowdfunding. Einer von ihnen ist das Stadtmuseum. Das Ziel der Kultureinrichtung ist, bis zum 1. August 3.000 Euro zu sammeln, um ein „HistoLab“, ein Mitmach- und Erlebnisraum für Kindergarten-und Grundschulkinder einrichten zu können. An einzelnen Stationen sollen sie „Geschichte zum Anfassen“ erleben können.

Das Freiwilligenzentrum Düren nutzt die Plattform ebenfalls. 800 Kinder einkommensschwacher Familien sind dort regelmäßig Kunden. Um Schulmaterialien kostengünstig verkaufen zu können, benötigt das Zentrum bis zum 11. September 5000 Euro.

Weniger als ein Fünftel dieser Summe möchte die Mobile Jugendarbeit Düren Süd-Ost der Pfarre St. Lukas einnehmen. 800 Euro sollen bis zum 11. August zusammenkommen, um ein Stuntscooter-Contest für Jugendliche zu veranstalten.

Die Sportfreunde 1919 Düren gehen mit dem bisher größten finanziellen Ziel an den Start: 5.036 Euro möchte der Verein bis zum 26. Juli sammeln, um der A-Jugend Trikots, Rucksäcke und Kappen zu kaufen, auf denen das Logo der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) stehen soll. Die Spieler sollen so eine Art Botschafter werden, um für das Thema zu sensibilisieren.

Der Karnevalsverein „Grieläächer“ aus Birkesdorf bittet, um Spenden für die Neudeckung des Daches seines Vereinsheims. 3.270 Euro sollen bis zum 26. Juli zusammenkommen.

Zweck muss gemeinnützig sein

Um einen Sammelaufruf einstellen zu können, müssen sich die Projekturheber registrieren. Die SWD arbeiten bei der Prüfung der Daten mit dem Betreiber der Plattform, fairplaid-Crowdfunding, zusammen. Die Förderrichtlinien des Energie- und Wasserversorgers müssen erfüllt sein; so muss der Zweck des Aufrufs beispielsweise ein gemeinnütziger sein. „Aus welchem Bereich die Teilnehmer stammen, ob Sport, Kultur, Soziales oder Umwelt, ist egal“, sagt Klocke – die Projekte die Stadt im Kern bunter und schöner machen.

Autor: Olschewski