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Ach die Liebe, die dumme Liebe

02.07.2017 22:00

Viel Theater, Musik, Tanz und Kabarett im Haus der Stadt in der Spielzeit 17/18 (Super Sonntag, 02.07.2017)
Düren. „Ach die Liebe, die dumme Liebe“: Dieser gesungene Stoßseufzer aus der Operette „Die Csárdásfürstin“ ist das Motto, das über der „Spielzeit 2017/18“ steht, dem Programm, das Theateraufführungen im Haus der Stadt in der kommenden Saison zusammen mit Konzerten der Cappella Villa Duria sowie Angeboten des Kulturzentrums KOMM appetitmachend ankündigt. „Das Motto soll zeigen, dass es im Theater, im Konzert und auch beim Kabarett um Emotionen geht“, begründet Monika Rothmaier-Szudy die Auswahl des Zitates, an der auch langjährige Abonnenten mit beteiligt wurden.

Verführerische Szenenfotos wecken den Hunger auf Kultur. Ein kleiner herausnehmbarer Veranstaltungskalender im Taschenformat gibt zusätzlich einen schnellen Überblick, aufgegliedert nach Monaten, über das vielfältige Angebot. Neben diesen bereits bewährten Programmteilen gibt es dieses Jahr wieder eine Neuerung: Das Titelblatt der „Spielzeit 17/18“ ist erstmals in Brailleschrift für Blinde und Sehbehinderte lesbar und enthält alle wichtigen Informationen über den Kartenkauf.

„Düren ist eine Stadt, die sich seit Jahrhunderten um Teilhabe Blinder und Sehbehinderter am gesellschaftlichen Leben bemüht“, sagte Bürgermeister Paul Larue und dankte den Initiatoren und Unterstützern für die gute Idee und ihre Umsetzung. „Es war ein Experiment“, beschreibt Ideengeberin Monika Rothmaier-Szudy die Herausforderung, die das für alle Beteiligten bedeutete, besonders auch für die Druckerei, die den Vorschlag realisierte. Bürgerstiftung und Förderverein der Musikschule sowie zahlreiche Spender machten es möglich, die „Spielzeit“ mit dieser Neuerung herauszubringen, um ein deutlich sichtbares Zeichen zu setzen, dass Teilhabe bei Düren Kultur groß geschrieben wird. Davon zeugen die 10 Audiodeskriptionsanlagen, die bei ausgewählten Theatervorstellungen Blinden und Sehbehinderten und auch Schwerhörigen, das Geschehen auf der Bühne per Kommentar ganz nahe bringen.

„Diese Möglichkeit, Aufführungen akustisch zu verfolgen, ist fantastisch“, sagt Karin Schubert, die seit über zwei Jahrzehnten gerne das Theater besucht, sich aber früher vorher gut vorbereiten musste, um als Blinde der Aufführung folgen zu können. Heute bekommt sie anhand der Audiodeskriptionsanlage einen Überblick über Handlung und Personen, über Bühnenbild und Kostüme. Partizipation wird aber nicht nur in diesem Bereich gefördert, sondern schlägt sich auch konkret im Programm nieder, wie Dieter Powitz, Leiter von Düren Kultur, hervorhebt. So wird auch im nächsten Jahr das Projekt „tanzwärts“, an dem sich viele Dürenerinnen und Dürener aktiv beteiligen, fortgeführt ebenso wie der Jugendclub „Ernas Erben“, in dem junge Akteure aus Düren Theater machen. Ergänzend kommt die „Theaterwerkstatt“ hinzu, für die sich bereits fünf Interessierte angemeldet haben, noch ehe das neue Projekt so richtig vorgestellt wurde. Bis zum Herbst werden Dürener Geschichten mit dem roten Faden „Annakirmes“ gesammelt, die dann von Laiendarstellern, die sich im Herbst in der Theaterwerkstatt zusammenfinden, auf der Bühne umgesetzt werden. (red)

Autor: Olschewski